Gesellschaftsjagden

Unter Gesellschaftsjagden versteht man Jagden an denen mehr als 4 Personen die Jagd als Schützen ausüben.

Dabei unterscheidet man grundsätzlich zwischen Treibjagden und Drückjagden. Während bei der Treibjagd das Wild (hauptsächlich Niederwild) laut den Schützen zugetrieben wird, die es mit der Flinte erlegen, wird bei der Drückjagd das Wild (hauptsächlich Schalenwild und Fuchs) ruhig durch wenige Treiber den Schützen zugedrückt, welche mit der Büchse jagen.

Für das Feldtreiben gibt es verschiedene Gesellschaftsjagden:

Einfache Streife

Schützen und Treiber gehen in einer Linie über ein freies Feld. Der Abstand der Schützen beträgt dabei ca. 30 Meter (doppelte Schrotschussdistanz)
Das Schüßfeld je Schütze beträgt 45° nach vorne. Die gesamte Reihe rückt geschlossen vor . Das „Durchziehen“ mit der Waffe durch die Kette ist nach UVV streng verbote!

Gejagd wird auf Hase, Kanin, Rebhuhn, Fasan

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Böhmische Streife

Die Böhmische Streife ist eine Abwandlung der einfachen Streife, welche verhindern soll das Wild seitlich ausbrechen kann.
Die Treiber udn Schützen gewegen sich dabei in U-Form über das Feld. Schützen an den Seiten dürfen nur außen oder nach vorn schießen.

Gejagd wird hauptsächlich auf Feldhase (Kanin udn Rebhuhn)

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Kesseltreiben

Von einem Sammelpunkt aus laufen die Treiber und Schützen in zwei Richtungen (Auslaufen). Der Durchmesser des gebildeten Kreises beträgt zu Beginn des Treibens ca. 1000m. Nach dem Anblasen der Jagd werden die Waffen geladen. Schützen und Treiber laufen dann zusammen in Richtung Mittelpunkt des Kreises (z.B. Fahne oder markannter Baum). Zu Beginn wird nach innen udn außen geschossen. Durchziehen durch die Kette ist dabei verboten! Bei einem Kreisdurchmesser von < 400 Meter wird das Jagdsignal „Treiber in den Kessel“gegeben. Die Schützen bleiben stehen udn dürfen dann nur noch nach außen schießen. Haben die Treiber den Mittelpunkt erreich wird die Jagd abgeblasen (Hahn in Ruh) und die Waffen sind zu entladen!

Kessel

Gesellschaftsjagd im Wald
Vorstehtreiben (in Wald und Feld möglich)

Die Treiberwehr treib den vorstehenden Schützen die am Standplatz stehen das Wild zu. Diese Treiben kann im Feld und im Wald stattfinden. Eine Abwandlung ist das Scherentreiben, bei welchem zwei Treiberwehren (*) zangenartig aufeinander zu gehen. Zu Anfang darf nur mit Schrot auch in das Treiben geschossen werden.  Mit Büchsenpatronen und Flintenlaufgeschossen darf immer nur nach außen geschossen werden.

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Riegeljagd

Bei der Riegeljagd werden die Zwangswechsel durch Schützen abgestellt, während die Treiber langsam und leise durch die Einstände gehen. Der Vorteil ist, dass das Wild langsa den Schützen zugetrieben wird.

Drückjagden

Eine häufige Form der Gesellschaftsjagd ist die Drückjagd. Wenige Treiber beunruhigen Schalenwild durch leises durchlaufen der Tageseinstände. Die Schützen werden an den Wechseln positioniert, wo das Wild langsam, verhoffend durchzieht. Dadurch hat der Jäger die Gelegenheit für ein gutes Ansprechen udn den sicheren Schuss. Standplätze und Schussbereiche müssen deutlich markiert sein! Die Drückjagd wird bevorzugt ausgeübt auf Rehwild, Rotwild, Schwarzwild und den Fuchs.

Ansitzbewegungsjagd

Ansitzbewegungsjagden werden großflächig, über mehrere hunder Hektar und meist revierübergreifend durchgeführt. Die Schützen sitzen dabei fernab des Treibens an den Wechseln. Die Jagd findet hierbei nach der Uhr statt (ca. 2-3 Stunden).

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