Einzeljagden sind Jagden mit bis zu 4 Schützen. Die Durchführung der Jagd unterscheidet sich in verschiedene Jagdarten:
Ansitzjagd
Diese Jagdart wird besonders auf Schalenwild und Raubwild angewandt. Hierbei wird ruhig sitzend von einer Leiter, einer offenen oder geschlossenen Kanzel, einer Drückjagdkanzel, einem Schirm oder einem Sitzstock aus die Jagd ausgeübt.
Anstand
Steht der Jäger auf Schalenwild oder auf Hasen an, so erwartet er das Wild von einem gedeckten Platz aus.
Pirsch
Bei der Pirsch geht der Jäger das Wild gezielt an. Dies ist besonders nach Gewitterschauern erfolgsversprechen, wenn nachtropfender Regen die Geräusche überdecken und das Wild trockene Plätze außerhalb des Waldes aufsucht. Es ist besser wenig zu laufen und öfters zu stehen.
Entenstrich
Diese Jagdart wird auf Stockenten praktiziert. Hierbei erwartet der Jäger abends am Feld oder morgens am Wasser die anfliegenden Enten. Bei dieser Jagdart sind unbedingt barauchbare Jagdhunde mitzuführen.
Schnepfenstrich
Als Schnepfenstrich wird die Jagd auf Waldschnepfen bezeichnet. Im Balzflug puizen und knorren die Männchen, während die Weibchen am Boden puizen. Die Bejagung im Frühjahr ist verboten. Bei der Herbstjagd sind brauchbare Hagdhunde mitzuführen.
Ausneuen
Bei dieser Jagdart wird die Spur des Marders im Neuschnee bis zu seinem Tagesversteck verfolgt. Es erfolgt das Auspochen (ausklopfen) und die Erlegung mit Schrot.
Kreisen
Die Tageseinstände des Schwarzwildes werden nach Neuschnee umkreist. Lässt sich aufgrund der Fährten eingeschlossenes Schwarzwild bestätigen, so sind in der Jägersprache „Sauen fest“!. Es erfolgt dann kurzfristig die Organisation einer Treib- oder Drückjagd mit Hunden.
Balzjagd
Diese Jagdart wird auf Auerwild, Birkwild und Tauben während der Balz betrieben. Bedeutsam ist insbesondere das Anspringen des Auerhahns während des Balzgesangs im Frühjahr beim Schleifen (Wetzen). Während des Balzgesangs nimmt der Auerhahn für eine kurze Zeit sein Umfeld nicht wahr. In dieser Zeit nährt sich der Jäger Stück für Stück. Die Ringeltaube gilt als der Auerhahn des kleinen Mannes und ist ebenso bejagbar. Der Birkhahn wird am Balzplatz erlegt.
Fallenjagd
Mit Fallen jagd der Jäger hauptsächlich Haarraubwild und Wildkaninchen. Es sind nur Fallen erlaubt die lebend und unversehrt fangen.
Beizjagd
Unter Beizjagd versteht der Jäger die Jagd mit gezähmten Greifvögeln durch einen Falkner (Falknerjagdschein).
Jagdarten mit Hunden
Suche
Die Suche ist eine Jagdart bei welcher Vorstehhunde im freien Feld auf Quersuche Wild (hauptsächlich Rebhuhn, Fasan, Hase und Kaninchen) suchen. Sobald der Hund Witterung von Wild aufnimmt verharrt dieser und steht vor. Der Hund soll dabei durchstehen bis der Jäger das Wild heraustritt. Der Hund darf dabei „nachziehen“ aber nicht „nachprellen“.
Buschieren
Auf Hase, Kaninchen und Fasan sucht ein Vorstehhund in kurzer Distanz (10-20m) im leicht bewachsenen Gelände Wild.
Stöbern
Stöberhunde und andere stöbernden Hunde (Terrier, Bracken, Teckel) jagen auf Nieder- und Schlenwild spurlaut durch dicht bewachsenes, undurchsichtiges Gelände.
Brackieren
Die Brackenjagd wird auf Fuchs und Hase ausgeübt. Hierbei verfolgt die Bracke den Hasen über lange Distanz. Der Jäger wartet währenddessen an der Sasse auf den zurückkommenden Hasen um ihn zu erlegen. Nach Bundesjagdgesetz ist hierzu eine Fläche von >1000ha vorgeschrieben.