Der Feldhase
Merkmale:
- schwarze Löffelspitzen
- lange Löffel (bis zur Nasenspitze)
- lange Hinterläufe
- weiße Bauchseite
- helles Auge
- dunkles Fleisch
- Gewicht ca. 3-4 kg
Der Feldhase ist ein Säugetier aus der Familie der Hasen (Leporidae). Die Art besiedelt das offene Feld wie auch angrenzende Wälder. Ursprünglich sind Feldhasen Steppenbewohner und bevorzugen mildes, warmes Klima. Große Bestände finden sich daher in den fruchtbaren Weinanbaugebieten Rheinhessens. Niedrige Bestände finde sich insbesondere in in geschlossenen Waldgebieten. Durch immer intensivere landwirtschaftliche Bewirtschaftung ist das Vorkommen des Feldhasen insgesamt stark rückläufig. Die Schutzgemeinschaft Deutsches Wild erklärte den Feldhasen für das Jahr 2001 und erneut 2015 zum Tier des Jahres.
Feldhasen sind Einzelgänger. Sie lieben jedoch die Nähe der Artgenossen und leben nicht territorial. Feldhasen leben über der Erde und ruhen in kleinen Erdmulden, der sogenannten Sasse.
Die Rammelzeit geht bei Feldhasen von Januar bis Oktober. Die Haupzeit liegt dabei zwischen Februar unnd März. Nach 42 Tagen Tragezeit kommen in der Regel 2-3 Junge Hasen, sehend und behaart zur Welt. Häufig kommt es zur sogenannten Superfötation, einer doppelten Befruchtung ab dem 38. Trächtigkeitstag, so dass selbst ohne weitere Paarung nach der Geburt die Häsin wieder trächtig ist. Im Jahresverlauf setzt eine Häsin somit 3-4 Sätze mit jeweils 2-3 Jungen, welche 8-9 Monaten selbst die Geschlechtsreife erlangen.
Hasen sind reine Pflanzenfresser und ernähren sich im Sommer selektiv von Wildkräutern (Wilde Möhre, Scharfgarbe, etc.) und im Winter von landwirtschaftlichen Produkten wie Kohl, Raps und holzigen Gewächsen.
Bei Betrachtung des Hasenschädels ist die große Gaumenöffnung auffällig, welche rund ist und so den schädel eindeutigvom Kaninchen mit einer länglichen Gaumenöffnung
Die Losung besteht aus runden, linsenförmigen Beeren. Eine Besonderheit bei Feldhasen ist die Wiederaufnahme der Blinddarmlosung ( Coecotrophie), direkt vom Waidloch, welche vitamin- und bakterienreich ist. Durch falsches Wiederkäuen besteht jedoch die die erhöhte Gefahr von Reinfektionen.
Die Tendenz zu Infektionen ist auch eine Ursache für starke Bestandsreduzierungen.
Hauptsächliche Krankheiten beim Feldhasen sind:
- Coccidiose (Endoparasit)
- Brucellose (Bakterieninfektion)
- Tularämie (bakterielle Hasenpest)
- Pasteurellose (bakterielle Hasenseuche)
- Pseudotuberkulose (bakterielle Rodentiose)
- EBHS (Viruserkrankung)
Insbesondere in regnerischen, nass-kalten Witterungsphasen schrumpfen die Bestände krankheitsbedingt erheblich. Haupteinlussfaktoren auf den Hasenbestand sind neben Krankheiten auch Fressfeinde (Fuchs, Waschbär, Greifvögel), intensive Landwirtschaft (Herbizide, Pestizide) und der Straßenverkehr.
Die Bejagung in der Einzeljagd oder als Gesellschaftsjagd (Treibjagd)ist im Rahmen der Jagdzeit bei ausreichendem Bestand möglich.